ein landeskirchlicher Kirchenhistoriker über die Täufer
Thomas Kaufmann: Die Täufer. Von der radikalen Reformation zu den Baptisten (2021)Auszüge aus meiner Rezension in der Zs. Allianz-Spiegel im Dez. 2020, Nr.133, S.31:
... Als wichtigstes Kennzeichen des Täufertums sieht Kaufmann die Verweigerung der Säuglingstaufe (7). Damit ergibt sich eine breite, vielgestaltige Bewegung, die auch Kritiker der Säuglingstaufe (wie Thomas Müntzer) mit einbezieht, die keine „Wiedertaufe“ praktizierten. Freikirchliche Historiker neigen dagegen zu einer engeren Abgrenzung, sie suchen in der „radikalen Reformation“ vor allem nach ihresgleichen, und sehen diese als die „eigentlichen Täufer“. ...
... In den 110 Seiten Text (mit wenigen Bildern) geht es überwiegend um die Täuferbewegung des 16.Jh.s; ähnlichen Bewegungen der folgenden Jahrhunderte (der Titel nennt neben den Täufern auch die Baptisten) werden 20 Seiten gewidmet, ohne die Pfingstkirchen zu berücksichtigen; insofern wirkt dieser kleine Teil etwas willkürlich eingeschränkt. ...
... Kaufmann versucht in einem Epilog zu würdigen, was das Täufertum in die Gesellschaft eingebracht hat – dabei sieht er das Täufertum m.E. zu positiv. Ja, sie waren „Vertreter einer allgemeinen Religionsfreiheit“ (112), aber waren sie tatsächlich „weitgehend resistent“ gegenüber politischen Ideologien wie Nationalismus oder Rassismus (114)?Thomas Kaufmann: Die Täufer. Von der radikalen Reformation zu den Baptisten (2021)
Auszüge aus meiner Rezension in der Zs. Allianz-Spiegel im Dez. 2020, Nr.133, S.31:
... Als wichtigstes Kennzeichen des Täufertums sieht Kaufmann die Verweigerung der Säuglingstaufe (7). Damit ergibt sich eine breite, vielgestaltige Bewegung, die auch Kritiker der Säuglingstaufe (wie Thomas Müntzer) mit einbezieht, die keine „Wiedertaufe“ praktizierten. Freikirchliche Historiker neigen dagegen zu einer engeren Abgrenzung, sie suchen in der „radikalen Reformation“ vor allem nach ihresgleichen, und sehen diese als die „eigentlichen Täufer“. ...
... In den 110 Seiten Text (mit wenigen Bildern) geht es überwiegend um die Täuferbewegung des 16.Jh.s; ähnlichen Bewegungen der folgenden Jahrhunderte (der Titel nennt neben den Täufern auch die Baptisten) werden 20 Seiten gewidmet, ohne die Pfingstkirchen zu berücksichtigen; insofern wirkt dieser kleine Teil etwas willkürlich eingeschränkt. ...
... Kaufmann versucht in einem Epilog zu würdigen, was das Täufertum in die Gesellschaft eingebracht hat – dabei sieht er das Täufertum m.E. zu positiv. Ja, sie waren „Vertreter einer allgemeinen Religionsfreiheit“ (112), aber waren sie tatsächlich „weitgehend resistent“ gegenüber politischen Ideologien wie Nationalismus oder Rassismus (114)?